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Reisebericht 2007

Reise in ein fernes Land



Sawasdee khrap!  Willkommen in Thailand! – Ein Land des Lächelns, der Lebensfreude und Umkompliziertheit? Vorbereitung, Planung und Durchführung dieser Reise nach Ostasien lag in den bewährten Händen Khun Ossis. Oswald Rodenstein nahm uns mit in seine 2.Heimat und wir alle konnten von seinen Kenntnissen vor Ort profitieren. Gleichzeitig wurden uns aufgrund seiner Verbindungen und Freundschaften mit Thailändern Türen geöffnet, die ohne ihn sicherlich noch heute für uns verschlossen wären.

Schwerpunkt der Reise waren die Golfplätze in Thailand, gleichzeitig konnte man sich dem Land, den Leuten und der überaus reichen kulturellen Tradition des Königsreichs zuwenden. Es war halt eine kleine, aber feine Truppe, die sich entschlossen hatte, den ungastlichen Februarwochen zu entfliehen und die Zeit zwischen dem 11.2. und dem 25.2. in Bangkok, Kanchanaburi, Hua Hin und Saraburi zu verbringen. Und das bei Temperaturen zwischen 35 und 40`bei strahlender Sonne.

Von Ascheberg ging`s am 11.2. pünktlich um 14,00 Uhr mit dem Bus nach Frankfurt. Die leichte Verspätung des Fliegers der Thai Air wurde schnell ausgeglichen durch einen gängigen tailwind und die 11 Golfer landeten um 12.45h Ortszeit planmäßig in Bangkok, der Stadt der Engel. Nach überaus stürmischer und herzlicher Begrüßung durch Khun Ossi, der bereits einige Tage in Bangkok verweilte, ging es mit 2 Mini-Bussen  zum ersten Zielort, dem Felix River Kwai Hotel in Kanchanaburi, einem Juwel an historischer Stätte. Nach einer Abkühlung im Pool traf man sich gegen 20,00 Uhr zu einer ersten Lagebesprechung. Nach dem Genuss einiger gepflegter einheimischer Biere ( Singha) waren die meisten doch gegen 23,00 Uhr in ihren Betten, denn der Tag war lang gewesen und die Nacht bereits um 6,30 Uhr zu  Ende.


Verlockend: Bei Nachttemperaturen von 23 Grad. Der Pool im Felix River Kwai Resort in Kanchanaburi


Nach einem köstlichen Frühstück mit Säften,  thailändischen Früchten und natürlich auch bacon & eggs etc. wurde etwas außerhalb der ehemaligen berühmten Erzgrubenstadt  Kanchanaburi, eigentlich Melong genannt, der Golfplatz Nichigo in Angriff genommen. Ein Platz von bestechender Schönheit, nicht einfach zu spielen bei Temperaturen von 40 Grad. Selbst die Cracks mussten der Hitze auf den 2. Neun Löchern Tribut zollen. Der Verfasser dieses Schreibens ließ gar völlig entkräftet seine Schläger nach Loch Neun im bag und schickte seine fürsorglich bemühte Caddydame mit einem extra-tip vorzeitig in die Caddie-Unterkunft. Nach der Runde waren aber alle Strapazen schnell vergessen, denn „ Golfen“  in Thailand, unterstützt von kompetenten und liebenswerten Caddys ist einfach ein Genuss. Die von Khun Ossi empfohlene „ Khui tiau nam sen lek luuk dschin muu“ eine delikate Suppe, ließ im übrigen alle schnell wieder zu Kräften kommen. Die Golfbags wurden in dem Golfressort gelassen, denn die Rückkehr zum Hotel erfolgte in rasender Fahrt auf dem River Kwai in zwei Flachbooten mit Usuzo- Außenbordmotoren (1908) und Stopps in kleinen riverside Jausen- in einer wurde der Durst, in der anderen der Hunger vor allem mit köstlichen Fischgerichten gestillt.

   

Rasante Fahrt auf dem River Kwai - selbst der "Pilot" hatte seine helle Freude


Die letzten Meter zum Hotel wurden dann per pedes zurückgelegt. Zunächst ging es bei Dunkelheit im Gänsemarsch über die berühmte River Kwai Bridge ( ca. 200 m lang, ohne Seitengeländer ). Da es doch ein etwas flaues Gefühl im Magen verursachte, kehrten wir noch schnell in ein typisch thailändisches ländliches Lokal ein, um mit einem Getränk den Magen zu beruhigen. Hier konnten wir dann erstmals von den Sprachkenntnissen Khun Ossis profitieren, der sich seit ca. 2 Jahren der Thai-Sprache in Wort und Schrift vorsichtig nähert.

Am 2. Tag wurden die Abschlagszeiten kurzerhand in die Nachmittagsstunden verlegt. So konnten die Reisenden nach wiederum ausgiebigem Frühstück Entspannung am Pool finden. Bereits an das Klima gewöhnt, wurde dann am Nachmittag gutes Golf gespielt. Selbst der Verfasser überstand die 18 Loch mit Bravour, bediente sich allerdings eines E-Cart. Eine herausragende Runde spielte an diesem Tag Franz Högemann. In einem tollen offenem Restaurant mit hervorragender Küche und bereits erwähntem kühlen Singha Bier, wurde dieser Anlass entsprechend gefeiert. Auch nach  unserer Rückkehr ins Hotel wurde an der Hotelbar weiterhin ausgiebig das Ereignis analysiert.



Inselgrün auf dem Evergreen Golf Course


Und ein weiteres tiefgreifendes Ereignis fand an diesem Abend statt. Der Verfasser machte die Bekanntschaft eines älteren Herren, dessen Anwesenheit an diesem Ort und Tag nicht nur das Erlebnis des Films  „ Die Brücke am Kwai „ mit Alec Guiness schlagartig vor Augen führen sollte. Er war jetzt 86 Jahre alt und als 21 jähriger 1941 mit 20.000 Australiern, die der britischen Commonwealth-Truppe angehörten, im Kampf gegen die Japaner hier in Kanchanaburi eingesetzt worden, um eine Eisenbahnlinie, die zum „ Drei-Pagoden-Paß „ führen sollte, zu bauen. Nahezu 100.000 Zwangsarbeiter hätten beim Bau der Strecke ihr Leben verloren, 8.400 Kriegsgefangene lägen auf dem nahe gelegenen Friedhof. Sein General hätte zum Glück gegen die Übermacht der Japaner gerade rechtzeitig kapituliert und er müsse als einer der wenigen Überlebenden am kommenden Tag die Gedenkrede halten.


River Kwai Bridge


Die Geschichte hatte sich an historischer Stelle kurz zurückgemeldet, doch der nächste Golftag zeigte, dass das Leben eben weiter geht.

Nach einem weiteren Golftag und einer langen Nacht, der letzten im Nordwesten Bangkoks, in einem Hotel, das zu Recht von sich sagt: „ A Perfect Getaway for Business and Pleasure „ ging´s am nächsten Morgen nach Hua Hin, der Sommerresidenz des Königs Bhumibol, einer quirligen Badestadt mit herrlichem Strand, Hotels ( z.B. Superhotel Sofitel!!! Mit allem was das Herz begehrt) und Menschen, die an Freundlichkeit wohl nirgends auf der Welt überboten werden.

Die Tatsache, dass es der Reisegruppe so gut erging, das „ Großes“ Golf gespielt wurde ( ob Forest Hills, Pinehurst unter Flutlicht, Majestic Creek, Palm Hills etc.), lag wohl auch an den hervorragenden äußeren Bedingungen wie Unterkunft, Verpflegung, Beschaffenheit u. Lage der Golfplätze. Entscheidend zur tollen Stimmung in der Gruppe hat aber wohl die malerische Landschaft, das zauberhafte Lächeln seiner Bewohner und deren exzellenten Küche beigetragen.

              

Wunderbare Golfplätze bietet die Gegend rund um Hua Hin                                                            Strand von Hua Hin


Die thailändische Mentalität ist einfach faszinierend. – Ein Land im Umbruch! – Es wird gebaut, teilweise gigantisch hoch, der Verkehr ist gespenstisch dicht; es braust und brodelt – nicht nur in unzähligen Suppentöpfen ( Garküchen). Wunderbare Landschaften wechseln sich ab mit bedrohlichen Umweltschäden und Pollution. – Wie passt das alles zusammen? – Nun für den, der sich etwas mit der Sprache beschäftigt hat, scheinen es die markanten Schlüsselbegriffe zu sein, die zu einer Lösung dieser scheinbaren Widersprüche beitragen können. So z. Beispiel  -  mai pen arei – was im Englischen so viel bedeutet wie – never mind- und nicht selten zur eigenen Verteidigung und zur Wiederherstellung des eigenen Selbstvertrauens benutzt wird ( z. Beispiel: wenn man etwas kaputt gemacht hat ). Das - greeng dschai – wiederum entspricht mehr der Rücksichtnahme mit einem Anflug scheuer Zurückhaltung. Schließlich das  - sanuk -, das gemeinsame Feiern als soziale Funktion vergleichbar dem Verständnis der Kölner für ihren Karneval ohne soziale Schranken, für Hamburger völlig unverständlich.


Unsere Caddies aus Pinehurst im German Pub in Bangkok


Wie auch immer die Thai den Umgang mit den Alltagssituationen bewältigen, sie scheinen nie zerknirscht, griesgrämig, gestresst oder gehetzt zu sein. Vielleicht ist es doch die gezeigte Höflichkeit dem anderen gegenüber, die die eigene Befindlichkeit überlagert. Diese Einschätzung verfeinerte sich allerdings erst im weiteren Verlauf der Reise, als es von Hua Hin wieder nach Norden über Bangkok hinaus nach Saraburi in die Sir James Lodge und auf  den Forest Hill Golf Course ging, in eine Landschaft ähnlich der deutscher Mittelgebirge, allerdings bei mediterranen Temperaturen.



Blick auf den Forrest Hills Golf Course aus der Sir James Lodge


Schluss- und Höhepunkt der Reise war dann Bangkok. Untergebracht in einem guten Mittelklassehotel nähe des Siam Centers und der Henry Dynant Str. fand dort im „Royal Bangkok Sport Club“ ( einem Privat-Club und für Touristen unzugänglich ) ein internationales Golfturnier mit Thaifreunden Khun Ossis statt.



Farangs zu Gast bei Freunden im Royal Bangkok Sports Club


Die Herren Khun Dusadi, Dr. Vichit und Khun Somlak haben in den 60er Jahren in Deutschland studiert, auch für mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet und pflegen sowohl über die Botschaft, dem Goethe Institut und einer eigenen deutschen Studentenverbindung Kontakt zu unserem Land. Die erspielten Golfergebnisse waren an diesem Tag zweitrangig, das anschließende Dinner im Clubhaus, die Konversation und das gemeinsame singen deutschen Liedgutes aber „ sanuk“ in Perfektion. Khun Ossi versicherte mir, dass seine Thai-Freunde den Tag ebenfalls sehr genossen haben und gleichzeitig eine Einladung fürs kommende Jahr bereits ausgesprochen haben. Dank den Herren an dieser Stelle auch für das Teegeschenk, welches sicherlich einen Ehrenplatz erhält.

Der letzte Tag in Bangkok führte die Gruppe zum Chao Phraya River ( Fluß der Könige), wo zwischen dem Peninsula Hotel und der Rama VIII Brücke, vorbei am Bootshaus der Königlichen Barke, zurück zum Emerald Buddha und am Nachmittag mit dem Grand Palace des Königs thailändische Kultur und Geschichte aus erster Hand genossen wurde. Die Souvenirs wurden anschließend im riesigen Siam Centre gekauft. Nach kurzer Nacht erfolgte der Transfer zum neuen Flughaufen ( nong nguu hau) in vier Taxen und einem Pick-up-Lorry fürs Golfgepäck. „Look here, this is my company, verkündete der Chef des Unternehmens und winkte uns zu, als wir ein wenig wehmütig das Herz dieser Stadt im Aufbruch verließen. Es hatte einfach alles gepasst!

Am 13.4.07 werden die zahlreichen Fotos beim Treffen um 19,00 Uhr im Bistro des Golfclub Wasserschloss Westerwinkel die vielen highlights Revue passieren lassen.

Jonny